Vita

Thomas T. Müller, Jg. 1974, wuchs im thüringischen Eichsfeld auf und legte 1993 in seiner Heimatstadt Worbis das Abitur ab. Im Anschluss studierte er in Göttingen, Erfurt und Potsdam Mittlere und Neuere Geschichte, Ur- und Frühgeschichte, Kunstgeschichte und Archivwissenschaften. Seine Magisterprüfung legte er im Jahr 2001 bei Prof. Dr. Ernst Schubert an der Georg-August-Universität in Göttingen ab.

1998 und 1999 arbeitete Müller auf Vermittlung Prof. Dr. Hartmut Boockmanns als wissenschaftliche Hilfskraft im Universitätsarchiv Göttingen. Von August 1999 bis November 2005 leitete er das Stadtarchiv Heilbad Heiligenstadt. Von Dezember 2005 bis Januar 2006 war er Fachreferent für Kulturgeschichte an den Mühlhäuser Museen, von Februar 2006 bis Dezember 2022 war er deren Direktor. Im Ergebnis einer internationalen Ausschreibung wurde Müller durch den Minister für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt mit Wirkung zum 1. Februar 2023 zum Vorstand und Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt berufen.

Zur Beendigung seiner umfangreichen Dissertationsschrift zu Frühreformation und Bauernkrieg im Umfeld der Reichsstadt Mühlhausen erhielt er 2014 ein Kurzzeitstipendium der Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung. 2016 wurde Müller mit dieser Arbeit am Lehrstuhl von Prof. Dr. Michael Rothmann an der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Universität Hannover mit dem Prädikat magna cum laude promoviert.

Als einziger Thüringer Museumsvertreter nahm Müller im Jahr 2006 auf Einladung der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Kultur in Deutschland“ am Expertengespräch zum Thema „Museen und Ausstellungshäuser“ im Paul-Löbe-Haus, Berlin, teil. Vortragsreisen führten ihn u.a. an die Northumbria-University Newcastle, die Ungarische Akademie der Wissenschaften in Budapest, nach Südkorea an die Daegu Haany University, die Chonbuk National University sowie die Yonsei University Seoul, an die Universitäten von Prag und Wien, nach Bologna, Brüssel, Luxemburg, Kaliningrad, ins rumänische Sibiu, und ins tschechische Přibram.

Thomas T. Müller publizierte in zahlreichen Zeitschriften und Sammelbänden zur Geschichte von Reformation und Bauernkrieg, zur Wallfahrtsgeschichte sowie weiteren historischen und kirchenhistorischen Themenkreisen. Als Landeshistoriker liegt sein Schwerpunkt auf der Geschichte des Eichsfeldes und Thüringens. Er veröffentlichte u.a. eigenständige Arbeiten zur Reformation, dem Bauernkrieg und zu Thomas Müntzer.

Müller ist u.a. Herausgeber eines Buches über den Deutschen Orden in Thüringen sowie eines Sammelbandes über das Heiligenstädter St.-Martins-Stift und einer umfangreichen Geschichte seiner Heimatstadt Worbis. Zudem war er Mitherausgeber eines Buches über die Franziskaner in Thüringen sowie des umfangreichen Kataloges zur Ausstellung „Umsonst ist der Tod – Alltag und Frömmigkeit am Vorabend der Reformation“.

Gemeinsam mit Hartmut Kühne und Jan Hrdina zählte er von 2006-2021 zu den Herausgebern der wissenschaftlichen Reihe „Europäische Wallfahrtsstudien“, die bis heute im Peter-Lang-Verlag erscheint.

Als langjähriges Vorstandsmitglied im Verein für Eichsfeldische Heimatkunde war Thomas T. Müller von 2000 bis 2015 Schriftleiter des Eichsfeld-Jahrbuches. Darüber hinaus ist er u.a. Mitglied im Verein für Thüringische Geschichte, im Verein für Kirchengeschichte der Kirchenprovinz Sachsen, im Mühlhäuser Geschichts- und Denkmalpflegeverein und im Worbiser Geschichtsverein.

Müller war außerdem von 2003 bis 2007 einer der Sprecher des Eichsfeldforums des Bistums Erfurt und ist Mitglied im Förderkreis für das Franziskanerkloster Hülfensberg.

Nachdem er bereits im Jahr 2001 zu den Gründungsmitgliedern der internationalen Thomas-Müntzer-Gesellschaft gehörte, folgte er im Jahr 2016 Prof. Dr. Günter Vogler und Prof. Dr. Hans-Jürgen Goertz im Amt des Vorsitzenden der wissenschaftlichen Vereinigung.

Thomas T. Müller wurde 2017 in die Historische Kommission für Thüringen berufen. Von 2019 bis 2022 war zudem Präsident des Museumsverbands Thüringen.